Samstag, 21. April 2012

'Die vierte Art' oder 'Was willst du mal werden?'

Hatte nach langem hin und her jetzt die Chance den "Mockumentary" Film Die vierte Art endlich zu sehen. Ich kannte den Filmtitel schon lange, hatte aber immer gedacht es wäre ein Big-Budget Hollywood Streifen und keine Mockumentary oder gar ein Found Footage Film. Da die DVD in Aktion war hab ich dann eben zugegriffen, aber bevor wir zur Kritik kommen, wie immer, die Handlung:
Dr. Abigail Tyler führt nach dem Tod ihres Gatten seine Studie über unerklärliche Phänomene in Alaska fort. Dabei entdeckt sie das in einer Kleinstadt sich die Selbstmorde und Morde über das vergangene Jahr gehäuft haben und viele oft nicht plausibel zu Erklären sind. Als sie damit beginnt Personen mit Schlafstörungen in der Stadt mit Hilfe von Hypnose zu untersuchen beginnen diese von seltsamen Begegnungen zu sprechen die sie Nachts hatten, sich aber nicht mehr daran erinnern. Eines Nachts wird Dr. Tyler selbst zeuge einer solche Begegnung woraufhin sich ihr Leben schlagartig ändert...
Erstens versucht der Film dem Zuschauer weiß zu machen das er auf wahren Begebenheiten basiert, was absoluter Blödsinn ist. Hinzukommt das der Regisseur laut eingeblendeten Meldungen und Vorworten im Film "echtes Filmmaterial" der Hypnosesitzungen und Tonbandaufzeichungen in den nachgestellten Film miteingeschnitten hat damit es seriöser wirkt. Der Effekt geht aber an Seriösität vorbei und erzeugt stattdessen verwirrende Schnitte und Handlungabläufe die keinen wirklichen Sinn ergeben. Es scheint so als ob der Regisseur oder Drehbuchautor keine Ahnung gehabt hätten was für einen Film sie machen wollen. Einen Film wie "The Last Broadcast" oder doch eher etwas wie "Lake Mungo" oder vielleicht doch wieder einen Hollywoodblockbuster. Man versucht Spannung aufzubauen, aber durch diese lächerlichen Schnitte zwischen "echtem" Material und nachgefilmten Szenen kann keine entstehen da der Zuschauer selbst aus dem Geschehen gerissen wird.
Zwar macht Milla Javovich, ja die aus den Resident Evil Filmen, eine ganz gute Figur und liefert ein gutes Schauspiel, dafür wirken die anderen Schauspieler wie frisch von der Schauspielschule ohne Erfahrung oder Motivation. Einzige Ausnahme wäre der Sheriff, welcher aber so stereotyp gespielt wird das man jedesmal lachen muss wenn er wiedermal verärgert oder in Rage die Szene betritt.

Ein übertrieben inszeniertes Machwerk was das ganze Mockumentary Genre lächerlich macht mit dem Versuch selbst seriös zu wirken. Kein Wunder das der Film von Kritiker zerrissen wurde und kommerziell gefloppt ist.

Sonntag, 15. April 2012

'Apollo 18' oder 'Im Weltraum hört dich keiner schreien'

Ursprünglich wollte ich den Film auf der großen Leinwand im Kino sehen, da aber unser örtliches Lichtspielhaus ihn nur nach 2 Wochen aus dem Programm genommen haben (angeblich weil kaum Leute sich dafür interessiert haben) musste ich auf die Heimvideoveröffentlichung warten.
Nun konnte ich den Film endlich sehen und er hat mit positiv überrascht, aber zuerst eine kurze Zusammenfassung:
Nachdem die NASA das Apollo Programm aufgrund von zu geringen Budget abgebrochen hat, schickt man nochmal eine letzte bemannte Rakete zum Mond um dort Überwachungsatelliten, Kameras usw. aufzustellen. Während der Mission werden aber seltsame Dinge auf der Mondoberfläche gesichtet und die Crew findet ein unbekanntes abgestürztes russisches Raumschiff. Der dazugehörige Kosmonaut wird ebenfalls in einem tiefen Krater tot aufgefunden - was ist bloß passiert?
Ich habe vorab diverse Kritiken zum Film gelesen welche ihn alle in ein schlechtes Licht gerückt haben und ihn als schlechten "Paranormal Activity" Abklatsch bezeichnen. Das stimmt aber so nicht. Gewisse Elemente sind ganz klar von PA geborgt, schlussendlich hat aber schon PA selbst viel von dem "Blair Witch Project" geklaut.
Die Inszenierung des Filmes ist sehr gut, das CGI welches verwendet wurde um die Mondoberfläche nachzuahmen wirkt überzeugend und das Schauspiel der Astronauten ebenfalls. Was auffällt ist das der Film recht schnell in Fahrt kommt - etwas wo viele Found Footage Filme derzeit kranken. Es gibt keine langsame Entwicklung der "außerirdischen" Aktivität sondern bereits nach der Landung des Schiffs "größere" Ereignisse.
Wo wir schonmal bei Found Footage sind: (ACHTUNG SPOILER)
Etwas das ich auch oft gelesen habe ist die Frage wie das Material schlussendlich auf die Erde gelangt ist, wo doch die Crew den Mond nie wirklich verlassen konnte. Das wird schon in den ersten 10 Minuten des Filmes erklärt. Die Aufnahmen werden per Satellit direkt zur Erde geschickt. Das heißt es wird nichts auf Band aufgenommen und dann gefunden sondern es war (wenn man so will) ein Livestream vom Mond.

Trotzdem hat mich etwas sehr gestört: Wie man weiß existiert im Weltraum kein Schall bzw. ist alles Still. Die Astronauten unterhalten sich über Funk, deswegen können wir ihre Gespräche hören, aber man auch die "Mondwesen" genau hören während des dritten Aktes. Wieso? Das geknatter und geknackse dürfte in der Leere des Raums nicht zu hören sein, es sei denn man befindet sich innerhalb der Raumkapsel/Schiffes.

Alles in allem ein gelungener Found Footage Film und eine Abwechslung von den sonst so Erdegebundenen Filmen des Genres ;)